Dort Unten
Wolfsmond
Abend deckt sein Leichentuch
schwer und kühl über die Erde.
Schweigend liegt der alte See,
dessen Gast ich heut' sein werde.
Ohne Regung sitz' ich hier,
seh' mein Antlitz in den Wellen,
seh' wie mich sein Blick erfasst,
seh' es plötzlich vorwärts schellen.
Krallen zerr'n an meinem Haar,
Wurzelschlingen zieh'n mich nieder,
Wasser drängt in meinem Mund,
Kälte kriecht durch meine Glieder.
Tiefer reißt's mich in die Flut,
in die Schwärze meiner Seele.
Endlich sink' ich auf den Grund,
wo ich mich vom Menschsein stehle.
Wo ich keine Hoffnung hege,
wo mich Schlamm und Algen decken,
werd' ich, bis ich nachts als Alptraum
wiederkehre, mich verstecken.



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