Sturmzeit
Fjoergyn
Sonnenlicht durchdringt die letzten Lücken
Einer Wolkenmacht am Turm,
Die voll Mühe alles schmücken,
Für die Ankunft eines Sturms.
Bäume sammeln ihre Kinder,
Rufen sie zurück ins Laub.
In der Äste Blattgefieder,
Das dem Herbst die Farben raubt.
Das Wasser tobt und Wellen schlagen,
Schwäne fliehen aus dem Nass.
Der Wind wird von dem Sturm getragen
Als ein Bote ohne Rast.
Regentropfen perlen aus den Wolken
Stürzen in den Schoß des Grün.
Einer fällt die Andr'en folgen
Auf die Knospen, die längst blüh'n.
Ein Grollen rollt den Himmel auf.
Der Wind flieht schauernd aus dem Wald,
Und gibt ihn frei, schreit es heraus:
"Ein Sturm schickt mich, er kommt schon bald!"
Verlässt den Hang und fährt ins Tal.
Drischt die Ären, peitscht das Feld.
Fast jeder Baum zerbricht, wird kahl.
Ein Sturm reist durch die Frühjahrswelt.
Müde bricht der Stamm entzwei,
Teilt die Krone und zerfällt.
Als ein Blitz in Windeseil
Auf die trockne Rinde schnellt.
Ich bin kein Richter, bin Lakai.
Eine Waage in der Welt.
Das Gleichgewicht ruft mich herbei,
Wenn die eine Seite fällt.
Wir alle folgen einem Ruf.
Fjoergyns Stimme klingt in uns.
Sie hält die Waage, die uns schuf
Schenkt der Erde ihre Gunst.



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