Leben
Vaclav Neckar
Vier Räderchen rollten mich in die Welt,
träumend den ersten Traum.
Die Welt auf vier Rädern war himmelblau,
vom ersten Zahn weiss ich kaum.
Über mir standen Papa und Mama,
die ersten Haare waren da.
Über mir standen Papa und Mama,
sie waren die Ersten, die ich sah.
Dann kam die Tante das erste Mal:
Der Junge wird mal Soldat,
so sprach die Tante fortwährend nur.
Ich sass noch nicht aufrecht und gerad'.
Als ich das erste Mal zur Schule ging,
da hab' ich ein Mädchen geliebt.
Sie sass vor mir, ich sah dauernd zu ihr,
zum ersten Mal war ich verliebt.
Und damals merkte ich, das erste Mal,
gibt's nur einmal und dann nie mehr.
Und ich merkte auch, jedes erste Mal,
geht fort und kommt nie wieder her.
Ach, manches geschieht aber gar zu oft,
besitzt nicht mehr Einmaligkeit.
Wie oft du zu spät zur Arbeit kommst,
du schämst dich, bist doch sonst so gescheid.
Du nimmst Tabletten, um schlafen zu können
und liest in irgend einem Buch.
Du zwingst dein Gehirn, an Schönes zu denken
und doch plagt dich der schlaflosen Fluch.
Und endlich, endlich schläfst du ein,
es fallen von dir alle Sorgen.
Wie wird der nächste Tag, verändert die Welt,
da blendet schon das Licht für den Morgen.
Warum stellt ihr mir jetzt die Lichter ans Bett,
wo ich grad' im schönsten Traum war?
Warum gerade jetzt diese Herlichkeit,
wo alles gelöst war, zum ersten Mal.
Ach, denkt doch daran, das erste Mal,
gibt's nur einmal und dann nie mehr.
Denkt auch daran, jedes erste Mal,
geht fort und kommt nie wieder her,
geht fort und kommt nie wieder her.



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